Die NIS2-Richtlinie stellt neue Anforderungen an Unternehmen, um die IT-Sicherheit entlang der gesamten Lieferkette zu gewährleisten. Durch die Einhaltung dieser Richtlinie können Unternehmen nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern auch ihre Resilienz gegenüber Cyberbedrohungen stärken. In diesem Blog-Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Maßnahmen und Best Practices zur Sicherstellung der Compliance mit NIS2 in der Lieferkette.
Welche Risikomanagementmaßnahmen sind in der Lieferkette erforderlich?
Unternehmen müssen umfassende Konzepte entwickeln, die eine tiefgehende Analyse und Bewertung von Risiken entlang der gesamten Lieferkette umfassen. Dies beinhaltet die Identifikation potenzieller Bedrohungen und Schwachstellen bei Lieferanten und Dienstleistern.
Bevor Unternehmen neue Lieferanten engagieren, sollten sie eine gründliche Sicherheitsbewertung durchführen und diese regelmäßig aktualisieren, um neue Risiken frühzeitig zu erkennen.
Welche technischen Maßnahmen sollten implementiert werden?
Gerade die Implementation von technischen Maßnahmen ist hier entscheidend:
Unternehmen müssen strenge Sicherheitsprotokolle bei der Beschaffung und Wartung von IT-Systemen und -Diensten einhalten, einschließlich regelmäßiger Sicherheitsüberprüfungen und Patches.
Verbindungen zu Lieferanten sollten durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung und Multi-Faktor-Authentifizierung geschützt sein, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
Welche organisatorischen Maßnahmen sind entscheidend?
Neben technischen Maßnahmen sind jedoch auch organisatorische Maßnahmen wichtig:
In Verträgen mit Lieferanten und Dienstleistern sollten klare Sicherheitsanforderungen festgelegt werden, einschließlich der Verpflichtung zur Einhaltung von Sicherheitsstandards und regelmäßigen Audits. Selbstverständlich sollten auch Kommunikations-, Mitteilungs- und Kooperationspflichten mit dem Lieferanten in die Verträge aufgenommen werden.
Unternehmen sollten regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Lieferanten durchführen, um ein Bewusstsein für Sicherheitsrisiken und Best Practices in der Cybersicherheit zu schaffen.
Ein robustes Lieferantenmanagementsystem sollte kontinuierlich die Sicherheitsanforderungen überwachen und sicherstellen, dass alle Lieferanten den festgelegten Standards entsprechen.
Sicherheitsanforderungen sollten von Anfang an in den Beschaffungsprozess integriert werden, um sicherzustellen, dass alle Produkte und Dienstleistungen den erforderlichen Sicherheitsstandards entsprechen.
Unternehmen sollten einen Incident-Response-Plan entwickeln und implementieren, der klare Anweisungen für den Umgang mit Sicherheitsvorfällen in der Lieferkette enthält. Dieser Plan sollte regelmäßige Tests und Übungen umfassen.
Wie sieht eine effektive Governance und Compliance aus?
Unternehmen sollten Systeme zur kontinuierlichen Überwachung der Sicherheit in der Lieferkette etablieren. Bei erheblichen Sicherheitsvorfällen müssen Unternehmen diese unverzüglich an die zuständigen Behörden melden und einen detaillierten Abschlussbericht innerhalb eines Monats vorlegen.
Führungskräfte müssen ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Cybersicherheit erwerben, um Risiken erkennen und bewerten zu können. Regelmäßige Schulungen sind gesetzlich vorgeschrieben. Leitungsorgane können haftbar gemacht werden, wenn sie ihre Pflichten im Bereich des Risikomanagements und der IT-Sicherheit vernachlässigen.
Vorteilhaft und zukunftsweisend dürften Zertifizierungen sein: Die Verwendung anerkannter Sicherheitsstandards und -zertifikate (z.B. ISO 27001) stellt sicher, dass alle Beteiligten in der Lieferkette die gleichen hohen Sicherheitsanforderungen erfüllen.
Ausblick
Die Einhaltung der NIS2-Richtlinie erfordert von Unternehmen ein proaktives Handeln, um ihre Lieferkette sicher zu gestalten und den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Durch die Implementierung der genannten Maßnahmen können Unternehmen ihre Resilienz gegenüber Cyberbedrohungen stärken und ihre Geschäftsbeziehungen sicherer machen.